Belostenec, Ivan (1594-1675)


Biographisches Stichwort

Ivan Belostenec (auch Joannes Bellosztenecz od. Bilostinac), um 1594 in Varazdin geboren, trat 1616 in den Paulinerorden ein. Nach einem Studium der Philosophie in Wien studierte er Theologie in Rom. Belostenec wurde Prior der Klöster in Lepoglava, Svetice bei Ozalj and Sveta Jelena bei Čakovec. In Leptoglava lehrte er am Gymnasium, das die Pauliner 1503 gegründet hatten. Von 1663 bis zu seinem Tod am 10. Februar 1675 hielt er sich in Leptoglava auf.  

Slavko Goldstein, am 22. August 1928 in Sarajevo in einer jüdischen Familie geboren, war laut kroatischer Wikipedia ein "Politiker, Drehbuchautor, Buchhändler, Lexikograph und Amateurhistoriker". Er wuchs in Karlovac auf, wo sein Vater eine Buchhandlung betrieb. Nach dessen Ermordung durch Mitglieder der Ustascha schloß er sich den Partisanen an und wanderte nach dem Krieg nach Israel aus, wo er mit seinem Bruder in einem Kibbuz lebte. 19Dann kehrte er nach Jugoslawien zurück, studierte in Zagreb Literatur und Philoosphie und war lange als Journalist, Drehbuchautor und Verleger tätig. Er mischte sich in den 90er Jahren auch in die Politik ein, u.a. mit der Gründung einer eigenen Partei. Goldstein starb am 13 September 2017 in Zagreb. 

Die Titelseite (Bild rechts unten) habe ich der Sammlung Wikimedia Commons entnommen.


Aus Anlaß des 400. Geburtstages von Belostenec erschien in Kroatien im November 1994 eine Sonderbriefmarke, die als Motiv einen Ausschnitt aus dem Titelbild des "Gazophylacium" enthält (Bild links).

Gazophylacium seu latino-illyricorum onomatum aerarium
selectioribus synonimis, phraseologiis, verborum constructionibus metaphoris, adagiis, abundantissime lacupletatum item plurimis authorum in hoc opere adductorum sententiis idiomate illyrico delicatis illustratum
Residuis ex epitome in prosodiae speciales regulas, Pantaleonis Bartolonaei Raverini, in calce libri apposito, colligendis atque hactenus interclusum, et nunc primum peculiariter Illyriorum commodo apertum

* Zagreb 1740 (J.B. Weitz), 14, [10], 1288, [38], 648, [6] S. (bei Google Books hier online einzusehen) (antiqu. EUR 2.996,-) 

Nachdruck der Ausgabe von 1740:
* Zagreb 1972/73 (Liber), hg. Slavko Goldstein, Bd. 1 (1972): [14], 1288 S., Bd. 2 (1973): 650, [42], LVI S., [4] Bl.
* Zagreb 1998 (Starigrad), 2 Bde., [28], 1288, 650, [43] S. [Faksimile] (antiqu. EUR 118,-)    

Der erste Teil enthält das "Gazophylacium latino-illyricum", der zweite das "Gazophylacium illyrico-latinum". Das Wörterbuch umfaßt etwa 50.000 Einträge.

"Gazophylacium" (griech. γαζοφυλάκιον) bedeutet "Schatzkammer" und entspricht damit dem lateinischen Wort "thesaurus", das ja auch oft im Titel von Wörterbüchern erscheint. 


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