Nizolius, Marius (1498-1566)


Biographisches Stichwort

Der Humanist Marius Nizolius (auch Mario Nizzoli oder Nizolio) ist 1498 in Crescello bei Mailand geboren und lebte lange unter dem Schutz des Grafen Gianfrancesco Gambara von Brescia. Er lehrte an den Universitäten Parma und Sabioneta. Der "Thesaurus Ciceronianus" gilt als sein Hauptwerk. 
Jacobus Cellarius war Lehrer am Gymnasium zu Lauingen. Nach Zedlers Lexikon ist er der Urgroßvater von Christoph Cellarius
Der aus Italien stammende Gelehrte
Coelius Secundus Curio (Celio Secondo Curione, Bild links), am 1. Mai 1503 als Sohn eines begüterten Edelmanns in San Chirico bei Turin geboren, bekam Privatunterricht und studierte in Mailand bürgerliches Recht. Er begeisterte sich für die Reformation, betrieb Studien im Kloster des heilgen Benignus im Aosta-Tal, kehrte dann nach Mailand zurück, wo er auch heiratete. Wegen ketzerischer Reden verhaftet und nach Turin verschleppt, entkommt er mit knapper Not, ist drei Jahre lang Professor in Pavia, dann in Venedig und Lucca, ehe er 1542 auf der Flucht vor der Inquisition Italien endgültig verläßt und sich in der Schweiz niederläßt. 1546 wird er Professor für Rhetorik in Basel, hier erhält er 1548 das Bürgerrecht und lehrt bis zu seinem Tode klassische Literatur. Angebote, nach Italien zurückkehren, lehnt er ab. Curio starb am 23. November 1569 an einer Lungenentzündung, seine Frau überlebte ihn um 18 Jahre.
Von Marcello Manuzio Squarcialupi weiß man nur, daß er Arzt war und sich zwischen 1573 und 1585 in Transsylvanien, Mähren und Polen aufhielt. Er soll 1599 gestorben sein.
Der Humanist Basilio Zanchi, 1501 in Bergamo geboren, trat als Mönch in den Convento di Santo Spirito in Bergamo ein, das zu einem bedeutenden kulturellen und religiösen Zentrum wurde. Später ging er nach Rom, wurde Custos an der Vatikanischen Bibliothek und hatte Kontakt mit vielen Persönlichkeiten seiner Zeit. Zanchi starb 1558 in Rom.
Vgl. auch die biographischen Angaben  zu Etienne Dolet und Jacopo Facciolati. Zu Alexander Scot (gestorben vermutlich zwischen 1616 und 1622) liegen mir noch keine biographischen Angaben vor.

Bildquelle: Bibliotheca chalcographica (1669). Den Ausschnitt habe ich mit freundlicher Genehmigung durch Herrn Dr. Wolfgang Schibel von der Universitätsbibliothek Mannheim der verdienstvollen Sammlung MATEO (Mannheimer Texte Online) entnommen (http://www.uni-mannheim.de/mateo/). Biographisches Material zu Coelius Secundus Curio hat mir freundlicherweise Herr Dr. Friedrich Curio zur Verfügung gestellt.


Thesaurus Ciceronianus
omnia Ciceronis verba, omnemque loquendi atque eloquendi varietatem complexus [der Wortlaut des Untertitels variiert, wie üblich, von Ausgabe zu Ausgabe]

* Brixen 1535
* Basel 1548 (Hervag), [15] Bl., 1902 Sp., [1] S., [8] Bl.
* Paris 1556
* Basel 1559 (Hervag), 3096 Sp.
* Basel 1563 (Hervag), [6] Bl., 3096 Sp., [6] Bl.
* Venedig 1566
* Basel 1568 (Hervag), 3094 Sp. (antiqu. EUR 409,-)
* Venedig 1570 (Officina Aldina)
* Basel 1572 (Hervag), 1488 Sp.
* Venedig 1574 (Gryphius), 427 Bl.
* Venedig 1576
* Basel 1576 (Hervag), bearb. Jacobus Cellarius, XVI, 1498 Sp. (antiqu. EUR 872,-/1.089,-)
* Lyon 1580 (de Harsy), 1498 Sp.
* Lyon 1581 (de Hars), 1498 Sp.
* Basel 1583 (Hervag), bearb. Jacobus Cellarius, Marcello Squarcialupe und Coelius Secundus Curio, [20] S., 1538 Sp., [8] S. (antiqu. EUR 351,-/400,-)
* Lyon 1587 (De Harsy), [10] Bl., 1538 Sp., [4] Bl.
* Lyon 1588 (Harsy), [10] Bl., 1538 Sp., [4] Bl.
* Venedig 1588, hg. Coelius Secundus Curio und Marcello Squarcialupi
* Venedig 1591, hg. Basilio Zanchi und Marcello Squarcialupi, [12] S., 1360 Sp., [8] S.
* Basel 1595 (Sebastian Henricpetri), [20] S., 1626 Sp., [11] S. (antiqu. EUR 770,-/833,-)
* Venedig 1596 (Bertanus), 1350 Sp.
* Venedig 1606 (Boretius), 2046 Sp.
* Venedig 1607 (Iuntam), [4] Bl., 1568 Sp., [3] Bl.
* Lyon 1608
* Basel 1613 (Henricpetrus), [3] Bl., 4214 Sp.
* Frankfurt 1613 (Tampachius), hg. Basilio Zanchi und Coeliuis S. Curio, 959 S.

Die beiden folgenden (und letzten) Ausgaben sind unter einem neuen Titel erschienen:

Lexicon Ciceronianum 
ex recensione Alexandri Scoti nunc crebris locis refectum et inculcatum, accedunt phrases et formulae linguae latinae ex commentariis Stephani Doleti, juxta editionem Jacobi Facciolati

* Padua 1734 ff.
* London 1820 (Dove, Priestley), 3 Bde.


Wenn Sie auf dieser Seite Fehler entdeckt haben oder etwas hinzufügen möchten, schicken Sie mir bitte eine E-Mail . Ich bin für jeden Hinweis dankbar!
Falls Sie sich auf meinen Seiten verirrt haben oder ganz einfach nur zur Begrüßungsseite zurückkehren möchten, dann klicken Sie bitte hier.