Schönsleder, Wolfgang (1570-1651)


Biographisches Stichwort

Wolfgang Schönsleder (auch Volupius Decorus), am 21. Oktober 1570 in München geboren, studierte von 1587 an in Ingolstadt. 1590 trat er in den Jesuitenorden ein. 1593 war er Sänger in der Münchener Hofkantorei. 1596/97 lehrte er, wie man hier nachlesen kann, an der Universität Dillingen, ehe er Lehrer für Rhetorik und Alte Sprachen am Jesuitenkolleg in München wurde. Danach soll er zehn Jahre lang als Missionar im Orient gelebt haben. Später war er Musiklehrer am Gymnasium und Seminar zum Heiligen Nikolaus in Innsbruck, danach Griechischlehrer am Jesuitenkolleg in Hall in Tirol, wo er am 17. Dezember 1651 starb. Schönsleder  war, wie es in Zedlers Lexikon heißt, "in der Lateinischen u. Griechischen Sprache, wie auch in der Music sehr erfahren, und hat sich um die Cultur der Lateinischen Sprache gewiß sehr verdient gemacht". Offenbar war er auch als Kapellmeister tätig. Vgl. sein  Onomasticon.


Promptuarium germanico-latinum
hoc est Phraseon liber, quo quidquid propemodum Germanice dicendum occurrit, latine ex probatis scriptoribus redditur

* 1. Aufl. Augsburg 1618 (Aperger), [515] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier, bei Google Books hier online einzusehen)   
* Augsburg 1619 (Aperger/Heinrich), [515] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)   
* München 1622 (Heinrich), [514] Bl. 
* 3. verm. Aufl. München 1632 (Heinrich), [494 od. 499] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen) (antiqu. EUR 205,-)
* 4. Aufl. München 1647 (Heinrich), [504] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Würzburg 1647 (Zinck), [511] Bl.
* 5. Aufl. Köln 1647 (Kalckhoven), [6] Bl., 836 [i.e. 844] S. S. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzushen)
* Würzburg 1660
* Köln 1661 (Kalckhoven), [ca. 500 Bl. od. 836 S.?] ["editio VIII. in usum Gymnasiorum Societatis Iesu"]  
* 5. Aufl. Dillingen 1663 (Mayer), [504] Bl. (in der Digitalen Bibliothek hier online einzusehen)
* Köln 1683 (Metternich), [ca. 500 Bl.]
* Köln 1688 (Metternich), [452] Bl. 

Das Wörterbuch, schreibt ein Oberlehrer aus Meiningen, sei auch deshalb interessant, weil es "den bayrischen Schriftdialekt jemer Zeit, wenn auch durch andere Dialekte beeinflußt, darstellt". Der Autor belegt das vor allem durch die von Schönsleder verwendeten Deminutive wie  Athmzüngle, Liebäugle, Küechle oder Nasenhärlin.


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