Vrancic, Faust (1551-1617)


Biographisches Stichwort

Faust Vrancic (auch Fausto Veranzio, Faustus Verantius oder Verancsics), 1551 als Sohn eines Diplomaten in Sibenik geboren, verbrachte seine Kindheit auf der Insel Prvic, ging in Wien, Padua und Rom zur Schule und studierte anschließend in Padua Philosophie und Jura. Er übernahm mehrere Ämter unter Kaiser Rudolf II. und war Bischof von Csanad. Später lebte er in Rom und ging schließlich nach Venedig, wo er am 20. Januar 1617 starb. Er wurde auf der Insel Prvic begraben. Außer seinem Wörterbuch verfaßte Vrancic auch ein Buch über verschiedene technische Erfindungen, "Machinae novae" (1616), darunter ein selbstentwickelter Fallschirm, den er mehrfach selbst ausprobiert haben soll, so z.B. 1603 in Anwesenheit einer großen Menschenmenge in Bratislava. Eine Geschichte Kroatiens, an der er arbeitete, ist verschollen. Vgl. auch die um zwei Sprachen erweiterte Ausgabe von Lodereckerus
Zu Joseph Thewrewk de Ponor (1793-1870) liegen mir noch keine biographischen Angaben vor.


Das berühmte fünfsprachige "Dictionarium" von Faust Vrancic ist - eine seltene Ehrung - auf einer Briefmarke abgebildet (Bild rechts). Die Sonderbriefmarke wurde von der kroatischen Post am 30. November 1995 zum 400. Jahrestag der Erstausgabe herausgegeben.


Dictionarium quinque nobilissimarum Europae linguarum
latinae, italicae, germanicae, dalmatiae et ungaricae

* Venedig 1595 (Moretus), 128 S.

Neue Ausgabe unter dem Titel:
Dictionarium pentaglottum
* Preßburg 1834 (Typis Belnayanis), hg. Josephus Thewrewk de Ponor, XX, 128 S.

Nachdruck der Ausgabe von 1595:
Rjecnik pet najuglednijih evropskih jezika : latinskog, talijanskog, njemackog, hrvatskog i madarskog
* Zagreb 1971 (Liber), 135 S.
* Zagreb 1992 (Novi Liber), 198 S.


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